Unternehmensverkauf

Was ist mein Unternehmen Wert?

Subscribe to newsletter

Subscribe to receive the latest blog posts to your inbox every week.

By subscribing you agree to with our Privacy Policy.

Der Verkauf eines Unternehmens ist ein kritischer Moment für die meisten Unternehmer. Bei wenigen Entscheidungen steht schließlich so viel auf dem Spiel: der Fortbestand des eigenen Unternehmens, der zu erzielende Kaufpreis und nicht zuletzt auch die eigene persönliche Zukunft. Eine der brennendsten Fragen, die sich Eigentümer dabei stellen, ist: „Wie viel ist mein Unternehmen wert?“ Die Antwort darauf ist komplex, da sie von zahlreichen Faktoren abhängt, unter anderem der Branche, in der ein Unternehmen aktiv ist, und seiner Größe. Aber auch Faktoren wie immaterielle Vermögensgegenstände, eine hervorragende Marktposition und eine (geringe) Abhängigkeit vom jetzigen Eigentümer können den Wert erheblich beeinflussen.

Eine grundsätzliche Sache, die jeder Verkäufer verstehen sollte ist, dass die Bewertung in der Regel auf Kennzahlen der Vergangenheit beruht, wohingegen der Käufer mit dem Kauf Zugriff auf die Zukunft des Unternehmens erhält. Deshalb haben alle gängigen Methoden auch etwas mit der Erwartung an die Zukunft der Gesellschaft zu tun, die sich natürlich unterscheiden können. Somit ist der  Unternehmenswert in der Regel auch kein, im naturwissenschaftlichen Sinne, präziser Wert.

In diesem Artikel geben wir einen ersten Überblick, über gängige Bewertungsmodelle, die beim Verkauf eines Unternehmens angewendet werden können. Außerdem beleuchten wir strategische Faktoren, wie z. B. vorhandene Patente, den Einfluss der Branche auf den Verkaufspreis und die Frage, warum der Unternehmenswert oft disproportional mit der Unternehmensgröße steigt. Dass Kaufpreis (Equity Value) nicht gleich Unternehmenswert (Enterprise Value) ist, beleuchten wir bereits in diesem Artikel hier. 

Bewertungsmodelle

Eine gängige Methode zur Unternehmensbewertung, insbesondere bei mittelständischen Betrieben, ist die Verwendung von Multiplikatoren (Multiples). Diese Methode vergleicht das zu bewertende Unternehmen mit ähnlichen Unternehmen in derselben Branche, die kürzlich verkauft wurden. Die am häufigsten verwendeten Multiples sind das Verhältnis von Unternehmenswert (Enterprise Value) zu EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) oder zu EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern). Obwohl diese Methode relativ einfach anzuwenden ist, hängt ihre Genauigkeit stark von der Verfügbarkeit und Vergleichbarkeit der Transaktionsdaten ab.

Die Discounted Cash Flow-Methode (DCF) ist eine fundamental andere Bewertungstechnik, die zukünftige Zahlungsströme (Cash Flows) prognostiziert und diese auf ihren heutigen Wert diskontiert. Dieser Ansatz berücksichtigt den Zeitwert des Geldes und erfordert einen tiefen Einblick in die finanzielle Gesundheit und das Wachstumspotenzial eines Unternehmens. Die Herausforderung bei der DCF-Methode liegt in der Genauigkeit der zugrunde liegenden Annahmen bezüglich Wachstumsraten, Kapitalkosten und Terminal Value.

Weitere gängige Verfahren sind das Substanzwertverfahren, das insbesondere in Restrukturierungen bzw. Insolvenzen zu tragen kommt und das Ertragswertverfahren. Unter Umständen kann auch eine Bewertung nach IDW S1 Standard hinzugezogen werden. 

Branchenunterschiede

Die Branche, in der ein Unternehmen tätig ist, spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung. So werden beispielsweise Technologie- und Softwareunternehmen oft höher bewertet als traditionelle Produktionsunternehmen oder Handwerksbetriebe. Dies liegt zum einen an der besseren Skalierbarkeit dieser Geschäftsmodelle, den typischerweise höheren Ertragsmargen und am untypisch hohen Wachstumspotenzial, das Investoren in diesen Branchen erwarten. Auch die Krisenanfälligkeit und damit das erwartete Risiko kann eine erhebliche Rolle bei der Bewertung einer Branche spielen. So hatte beispielsweise die Gastronomie während der Covid-Pandemie mit teilweise erheblichen Einbußen zu leben, während medizinische Dienstleistungen weitgehend „normal“ vonstattengingen. Dementsprechend sind Unternehmen, die im weiteren Sinne einen Bezug zur Gesundheitsindustrie haben, häufig ebenfalls sehr hoch bewertet. Neben Wachstumspotenzial und makroökonomischem Risiko kann ein weiterer wichtiger Faktor das Vorhandensein von Markteintrittsbarrieren sein, die branchenspezifisch den Wert eines Unternehmens beeinflussen. Hier gilt die Faustregel, je weniger Konkurrenz in einem Markt vorhanden ist und je weniger wahrscheinlich der Eintritt neuer Konkurrenten ist, desto höher ist der Wert eines erfolgreichen Unternehmens in dieser Branche. 

Größenunterschiede

Der Wert eines Unternehmens wächst mit der Größe in der Regel disproportional. Das ist auf eine Vielzahl von Gründen zurückzuführen, u. a. einem Risikoabschlag für kleinere Firmen. Dieser begründet sich damit, dass bei kleineren Unternehmen häufig die Abhängigkeit von einzelnen Kunden oder Mitarbeitenden vergleichsweise groß ist. Auch die Rolle des derzeitigen Geschäftsführers, der gerade bei klassischen KMU oft Dreh- und Angelpunkt des gesamten Unternehmens ist, kann zu einem Abschlag bei kleineren Unternehmen führen. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Finanzierungsmöglichkeiten des Kaufpreises.

Weitere Faktoren

Es gibt eine Vielzahl weiterer Faktoren, die den Wert einer Firma beeinflussen können. Bei der Anwendung des Multiple-Verfahrens bezieht man sich auf branchenübliche Multiplikatoren z. B. des EBITDA, die sich aus vorangegangenen Transaktionen herleiten. Kaufpreis erhöhend wirkt sich hier neben der Branche auch der Wettbewerb unter möglichen Käufern aus. Hinzukommen außerdem Faktoren wie die Verfügbarkeit von Bankenfinanzierungen (sowohl der Zinssatz, als auch die Höhe), die Anzahl der vergleichbaren Firmen, die zum Verkauf stehen und das Personal der eigenen Firma (gibt es beispielsweise jemanden, der kurzfristig die Geschäftsführung übernehmen kann?). 

Schlussfolgerung

Um den Wert eines Unternehmens zu bestimmen, ist es zunächst einmal wichtig, die gängigen Bewertungsmodelle zu verstehen. Ebenso solltest Du als Verkäufer einen guten Überblick über die sogenannte Käuferlandschaft (alle potenziell interessierten Käufer), aktuelle makroökonomische Entwicklungen und unternehmensspezifische Faktoren (z. B. Marktposition) haben. Wichtiger als der Wert Deines Unternehmens ist ultimativ jedoch häufig der Kaufpreis, den Du erhältst. Dafür können das richtige Netzwerk und eine gute Verhandlungsstrategie mindestens genauso ausschlaggebend sein, wie ein gutes Bewertungsmodell. Um zu verhindern, dass Du als Verkäufer übervorteilt wirst, kann die Hinzunahme eines professionellen M&A-Beraters überaus hilfreich sein. 

12 Tipps, wie du den Wert Deines Unternehmens steigern kannst, erhältst Du hier.

Repellendus voluptas nostrum reprehenderit ducimus est non alias.

Repellendus voluptas nostrum reprehenderit ducimus est non alias.

Related post

Unternehmensnachfolge

Unternehmensnachfolge

Unternehmensverkauf