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Wie funktioniert Private Equity? Eine einfache Erklärung

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Sie möchten Ihr Unternehmen verkaufen? Sie möchten Unternehmensanteile verkaufen? Private Equity ist eine Finanzierungsart, bei der Investoren Eigenkapital in einzelne Unternehmen investieren, die nicht an der Börse notiert sind. Ziel ist es, diese Unternehmen durch gezielte Maßnahmen zu entwickeln und sie später gewinnbringend zu verkaufen. Um zu verstehen, wie Private Equity funktioniert, schauen wir uns die Perspektiven der drei wichtigsten Beteiligten an: die Geldgeber, die Verwalter des Kapitals und die Unternehmen, in die investiert wird.

Die Geldgeber: Wer stellt das Kapital?

Private-Equity-Manager sammeln Kapital von institutionellen Investoren, u. a. Versicherungen und Pensionskassen ein. Diese Investoren bezeichnet man als „Limited Partner“ (LP). Typischerweise erfolgt die Investition der LPs in einzelne Fonds mit einer festen Laufzeit von 7-10 Jahren. In diesem Zeitraum haben die LPs nur eingeschränkt Zugriff auf das bereitgestellte Kapital und können dieses weder vorzeitig zurückfordern, noch direkten Einfluss auf die einzelnen Investitionen ausüben.

  • Was ist ihre Rolle?
    Zu Anfang analysieren sie eine Vielzahl von Private Equity Managern, mit dem Ziel die besten Strategien und Teams zu identifizieren. Sobald die Anlageentscheidung getroffen ist, ist Ihre Rolle meist eher passiv.
  • Warum investieren sie?
    Private Equity ist typischerweise renditestark jedoch um den Preis der geringen Liquidität und einem häufig vergleichsweise hohem Risiko (als z. B. bei Anleihen). LPs sind deshalb oft Unternehmen, die eine bestimmte Rendite erwirtschaften müssen, dafür aber einen langen Zeitraum zur Verfügung haben. Ein klassisches Beispiel sind Versicherer, die ihre Lebensversicherungen oft erst nach 20-30 Jahren Einzahlung an ihre Kunden ausschütten.

Die Fondsmanager: Wer trifft die Entscheidungen?

Das Kapital der Geldgeber wird von spezialisierten Unternehmen, den sogenannten Fondsmanagern, verwaltet. Diese werden oft als „General Partner“ (GP) bezeichnet. Sie verfolgen eine klare Strategie, z. B. die Investition in profitable mittelständische Unternehmen mit einer ungelösten Altersnachfolge oder Unternehmensnachfolge, und entscheiden über die einzelnen Investitionen. Für diese Leistung werden Sie von den LPs entlohnt, typischerweise mit 2 % der Investitionssumme pro Jahr (Management Fee). Im Erfolgsfall kommt außerdem eine Beteiligung von 20 % (Carried Interest) dazu, jedoch meist erst oberhalb einer jährlichen Rendite von 8 %.

  • Was ist ihre Rolle?
    Die Rolle der Fondsmanager ist vielschichtig. Zum einen sind sie ständig auf der Suche nach neuen Unternehmen, an denen sich eine Beteiligung lohnen könnte. Zum anderen prüfen Sie diese Unternehmen dann sehr genau (kaufmännisch, steuerlich, juristisch und oft auch anhand industriespezifischer Gesichtspunkt, z. B. der Technologie). Wurde erfolgreich in ein Unternehmen investiert, wird dieses über eine Dauer von mehreren Jahren weiterentwickelt und abschließend wieder veräußert. Wie das genau erfolgt und welche Faktoren besonders wichtig sind, beleuchten wir in einem weiteren Eintrag.  

Die Zielunternehmen: Wer wird gekauft?

Die Unternehmen, in die ein Private-Equity-Fonds investiert, werden „Targets“ genannt. Grundsätzlich kann jedes Unternehmen für GPs attraktiv sein, alles Abhängig von der genauen Strategie. Aus Gründen der Einfachheit nehmen wir einmal an, dass es sich um einen GP handelt, der mehrheitlich in eigentümergeführte profitable mittelständische Betriebe investiert, die keine geregelte Unternehmensnachfolge an der Spitze haben:

  • Was passiert mit dem Target?
    Der Private Equity Fonds erwirbt eine Anteilsmehrheit an dem Target und vergütet den ehemaligen Eigentümer entsprechend. Nach dem Kauf arbeitet der Fonds mit dem bisherigen geschäftsführenden Gesellschafter des Unternehmens zusammen, um einen geeigneten Nachfolger aufzubauen und so den Wert des Unternehmens zu steigern. Ist dieser gefunden, implementiert der GP mit dem Manager gemeinsam weitere Initiativen zur Steigerung des Unternehmenswertes, zum Beispiel durch:
    • Einführung moderner Technologien,
    • Optimierung von Prozessen in der Produktion,
    • Expansion in neue Märkte, z. B. in den Rest von Europa
    • Zukauf von Marktbegleitern mit gemeinsamen Synergiepotenzial
  • Was haben die Targets davon?
    Im genannten Beispiel profitieren sie davon, dass sie deutlich unabhängiger von einem Eigentümer sind und auch im Falle der Altersnachfolge oder im Falle von Krankheit / Tod fortbestehen. Darüber hinaus bietet der PE ihnen Zugang zu Netzwerken, neue Finanzierungsmöglichkeiten und spezifisches Fachwissen, an das sie ohne eine Beteiligung nie kommen würden.
  • Was die Verkäufer davon?
    Im genannten Beispiel profitieren sie davon, dass ihr Unternehmen langfristig gesichert fortbesteht und sich in aller Regel gut entwickelt. Als Eigentümer erhalten Sie außerdem einen Kaufpreis für den Anteilsverkauf Unternehmen, der zur persönlichen Absicherung dient.

Warum ist Private Equity wichtig?

Private Equity spielt eine wichtige Rolle in der Wirtschaft, besonders in Deutschland, da es hier eine Vielzahl an mittelständischen Betrieben gibt. Private Equity ist dabei nicht einfach nur eine geeignete Finanzierungsart, sondern bietet typischerweise Zugang zu Wissen. Dadurch ermöglicht es eine Weiterentwicklung der Targets und sichert langfristig ihr Fortbestehen ab. Gleichzeitig ist es eine geeignete Investitionsmöglichkeit für eine spezifische Investorengruppe. Für Unternehmer, die ihr Unternehmen weiterentwickeln oder verkaufen möchten, kann Private Equity eine attraktive Lösung sein – vorausgesetzt, sie wählen den richtigen Partner.Private Equity mag zwar auf den ersten Blick komplex erscheinen, aber im Kern ist es ein System, das Kapital und Expertise verbindet, um Unternehmen erfolgreich zu entwickeln. Mit der richtigen M&A Beratung kann es für Unternehmer eine große Chance sein – sämtliche Fragen können Sie gerne direkt mit unserem Private Equity Experten besprechen.

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